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Die deutsche Schreibschrift |
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Die deutsche Schreibschrift entstand aus den frühen Frakturschriften (lat. fraktur - Bruch), die bereits Johannes Gutenberg beim Druck des ersten Buches, der 42-zeiligen Bibel von 1455, benutzte. Einige Jahre später erschien dann die zweite gebrochene Schrift: Die Schwabacher (vermutlich nach dem Ort Schwabach bei Nürnberg benannt). Die eigentliche Fraktur-Schrift erschien schließlich 1517 und fand im deutschen Sprachraum, aufgrund ihrer feineren Buchstaben, eine weite Verbreitung. Die Frakturschriften (besonders die Fraktur und die Schwabacher) wurden nun ausschließlich beim Verfassen deutscher Texte benutzt. Dies brachte ihnen schließlich den Namen „deutsche Schrift” ein.
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a) Die Übersicht der deutschen Schriftzeichen |
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b) Die Besonderheiten - der Buchstabe „s” |
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Beispiele: |
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am Wortende: |
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im Wort: |
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am Ende einer Silbe: |
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c) Bessere Lesbarkeit |
Was dem ungeübten Leser wahrscheinlich schwer fällt zu verstehen, ist die Tatsache, daß die deutsche Schrift bzw. die Fraktur in einigen Punkten besser lesbar und verständlicher ist, als es beispielsweise die heute verwendete lateinische Schrift ist. Dies ergibt sich daraus, daß mehrere Buchstaben Ober- und Unterlängen haben. Damit ragen sie auffälliger aus dem Buchstabenverband heraus und werden so schneller vom Betrachter erfaßt. Das spezielle Endungs-„s” zeigt auffällig das Ende eines Wortes oder einer Silbe an. Die Wörter können durch Fraktur/deutsche Schrift deutlich besser wiedergegeben werden. Verwechslungen wie in der lateinischen Schrift fallen weg. |
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Beispiele: |
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Ist in den Wörtern „Wachstube” oder „Versendung” der Sinn auf den ersten Blick sofort erkennbar?
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Bei dem ersten Beispiel handelt es sich entweder um eine Stube für Wachsoldaten oder um eine Tube mit Wachs.
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Diese Seite basiert auf den Richtlinien der traditionellen Rechtschreibung und den Vereinheitlichungen der „Zweiten Orthographischen Konferenz” (1901). Der Deutsche Osten hat sich für die traditionelle Rechtschreibung entschieden, da es sich dabei um die Schreibregeln handelt, die damals - als die Deutsche Schrift noch im täglichen Leben benutzt wurde - gültig waren. Die Neue Rechtschreibreform von 2006 ist besonders durch die Änderungen in Bezug auf die s-Laute problematisch und kann nicht allgemeingültig befürwortet oder abgelehnt werden. Ob und inwieweit die Deutsche Schrift nach der Neuen Rechtschreibung angewandt werden kann und sollte, ist auch nicht Gegenstand dieser Seite. Vielmehr sollte es das Ziel sein, die Deutsche Schrift wieder näher in den Mittelpunkt unseres Schriftwesens zu rücken. Die hier gezeigten Beispiele wurden zur besseren Lesbarkeit mit der Sütterlin-Schrift geschrieben. Die Leseübungen sind teilweise auch mit der Kurrent verfaßt. |
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