Major Freiherr von Lützow gründete das Lützowsche Freikorps, dem sich viele deutsche Intellektuelle in den Befreiungskriegen anschlossen. Körners Lied „Lützows wilde verwegene Jagd” machte das Freikorps über die historischen Ereignisse hinaus zur preußischen Legende.

Seit 1795 in preußischen Militärdiensten, kämpfte von Lützow 1806 in der Schlacht bei Auerstedt als Leutnant, formierte 1807 in Kolberg/Pommern unter Schill eine Dragonerschwadron. 1809 Teilnahme am eigenmächtigen Aufstandsunternehmen (gegen Napoleon), wobei er schwer verwundet wurde. Zu Beginn der Freiheitskriege wurde der inzwischen verabschiedete von Lützow reaktiviert und erhielt 1813 die Genehmigung zur Bildung eines „nicht-preußischen Freiwilligencorps”, das nach seiner Montur „Schwarze Schar” benannt wurde und vornehmlich Studenten sowie Volksakademiker aller deutschen Stämme anzog, unter ihnen Körner, Jahn, Friesen, von Eichendorff. Die zeitweise 2.900 Infanteristen, 600 Kavalleristen und 120 Artilleristen starke Freischar operierte im Rücken des Gegners, sie wurde am 17. Juni 1813 bei Kitzen vom Feind aufgerieben. Im Herbstfeldzug der Nordarmee zugeteilt und in Holstein, Jülich, Belgien und in den Ardennen eingesetzt, wurde das Korps 1814 aufgelöst, seine Kavallerie in ein Ulanenregiment eingegliedert, an dessen Spitze von Lützow stand. Von Lützow wurde 1815 Oberst und 1822 Generalmajor, 1830 »zur Disposition« gestellt. Der von Lützow (nach dem Schillschen Vorbild) 1813 geführte „Kleinkrieg” war militärisch ohne große Bedeutung. Gerade die in dieser »Freischar« dienende akademische Jugend suchte den offenen Kampf mit gefällter Lanze und gezogenem Degen. Dies entsprach ihrer Ehrauffassung.

Psychologisch war sowohl der »Freischar Schill 1809« wie auch der »Gesamtdeutschen Freischar Lützow« ein bedeutender Erfolg zuzuschreiben. Sie waren Vorboten der Tatsache, daß der Kampf gegen Napoleon mehr und mehr von einer preußischen zu einer gesamtdeutschen Sache wurde, auch wenn noch, widerwillig, deutsche Kontingente im Dienste Frankreichs standen.